Wer sein Kind morgens hektisch zur Kita bringt, um danach im Rekordtempo zur Arbeit zu fahren, braucht sich nicht wundern, wenn das Kind weint und nicht alleine dort bleiben möchte. So, wie die Eltern reagieren, reagieren auch die Kinder.
Sie zeigen uns wie ein permanenter Spiegel, wie wir uns in verschiedenen Situationen verhalten. Bleibt die Mutter bei der Verabschiedung in der Eingewöhnungsphase der Kita ruhig und gelassen, so überträgt sich das auch auf das Kind. Wer hingegen selbst Zweifel hat, ob das Kind den Tag alleine mit „Fremden“ gut übersteht, so merkt auch das Kind dies. Und wie soll ein Kind gestärkt in die Kita gehen, wenn es selbst die Eltern nicht sind?
Daher nimmt man sich am besten während der gesamten Eingewöhnungsphase ausreichend Zeit, damit man zu keinem Zeitpunkt unter Druck steht. Manche Kinder fremdeln auch mit drei Jahren noch und akzeptieren die Erzieherinnen erst nach mehreren Tagen oder sogar nach einigen Wochen. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit und versuchen Sie, zeitlich so flexibel zu sein, wie es Ihr Job oder Ihr Tagesablauf zulässt. Studien zeigen, dass Kinder, die anfangs etwas länger für die Eingewöhnung brauchten, nachher gestärkt mit dem Kita-Alltag um – selbst in Stress- und sogar Ausnahmesituationen.